Wie viel Kontakt zu erwachsenen Kindern ist normal? Bedeutung, Grenzen und Erwartungen.

Die Häufigkeit des Kontakts zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern kann variieren. Während des Lebensabschnitts zwischen 20 und 30 Jahren sind sowohl Eltern als auch Kinder damit beschäftigt, ihr eigenes Leben zu führen. Einige pflegen regelmäßig Kontakt, während andere den Kontakt reduzieren oder sogar abbrechen können.Oft wird gesagt, dass erwachsene Kinder fehlenden Kontakt in der Regel nicht initiieren, weil es ihnen gut geht und keine Probleme bestehen.Die Geburt eines Enkelkindes kann einen Wendepunkt darstellen, um den Kontakt zu erwachsenen Kindern wiederherzustellen, da die Großeltern möglicherweise mehr Zeit mit ihren Kindern aufgrund der Enkel verbringen.Es wird empfohlen, dass Eltern nach dem Auszug ihrer Kinder aus dem Haus ihre eigenen Beziehungen und Freundschaften reflektieren, da sie möglicherweise Erfüllung und Unterstützung aus anderen Quellen finden können.

Definition von normalen Kontakten zu erwachsenen Kindern

Eine allgemeingültige Definition für normale Kontakte zu erwachsenen Kindern gibt es nicht, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt. Die Persönlichkeit der Eltern und der erwachsenen Kinder spielt eine wichtige Rolle. Manche Eltern sind sehr engagiert und möchten ständig in das Leben ihrer Kinder involviert sein, während andere Eltern eher distanziert sind und den Kindern mehr Freiheit lassen. Ebenso können die erwachsenen Kinder unterschiedliche Bedürfnisse haben. Einige suchen die Nähe und den Rat ihrer Eltern, während andere ihre Unabhängigkeit betonen und ihren eigenen Weg gehen möchten.

Auch die räumliche Nähe beeinflusst den Kontakt zu erwachsenen Kindern. Wenn Eltern und Kinder in derselben Stadt oder sogar im selben Haus leben, ist es natürlich einfacher, regelmäßig in Kontakt zu bleiben. Wenn die Entfernung jedoch größer ist, zum Beispiel aufgrund von Umzügen oder Studium, kann der Kontakt schwieriger sein und auf Telefonate oder Videotelefonie beschränkt sein.

Jede Familie und jede individuelle Beziehung ist einzigartig, daher gibt es keine klare Definition dafür, wie viel Kontakt zu erwachsenen Kindern als normal angesehen wird. Wichtig ist, dass alle Beteiligten respektvoll miteinander umgehen und die Bedürfnisse des anderen berücksichtigen. Offene Kommunikation und das Akzeptieren von Veränderungen können helfen, ein gesundes Gleichgewicht im Kontakt zu finden.

Einflussfaktoren auf die Menge des Kontakts zu erwachsenen Kindern:

Einflussfaktoren können eine bedeutende Rolle bei der Entscheidung spielen, wie viel Kontakt erwachsene Kinder zu ihren Eltern haben. Es gibt verschiedene Situationen und Lebensbereiche, in denen diese Einflussfaktoren auftreten können. Hier sind einige Beispiele:

Überbehütendes und übergriffiges Verhalten der Eltern: Wenn sich Kinder von ihren Eltern entwertet oder massiv kontrolliert fühlen, brechen sie oft den Kontakt ab. Dies kann durch ein überbehütendes Verhalten der Eltern entstehen, bei dem die Kinder keine eigenen Entscheidungen treffen dürfen oder ständig bevormundet werden.

Gewalt oder Missbrauch in der Familie: In vielen Fällen haben erwachsene Kinder den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen, weil sie zu Hause nicht sicher waren und sich selbst schützen mussten. Diese schwierige Situation kann zu tiefgreifenden emotionalen Wunden führen und den Wunsch nach Distanz verstärken.

Schwerwiegende psychische Krankheiten der Eltern: Wenn die Eltern an schweren psychischen Krankheiten leiden, kann dies zu einem Kontaktabbruch führen. Die Belastung und Verantwortung, die mit einer solchen Situation einhergehen kann, ist oft zu viel für die erwachsenen Kinder und sie entscheiden sich dafür, den Kontakt zu reduzieren oder abzubrechen.

Mangelnde Liebe und Beachtung seitens der Eltern: Wenn Kinder das Gefühl haben, nicht geliebt und beachtet zu werden, kann dies dazu führen, dass sie den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen. Das Bedürfnis nach Wertschätzung und Anerkennung ist tief in uns verwurzelt, und wenn dies nicht erfüllt wird, kann es zu Entfremdung und Trennung führen.

Das sind nur einige Beispiele für Einflussfaktoren auf die Menge des Kontakts zu erwachsenen Kindern. Es gibt noch viele weitere Faktoren wie Veränderungen im eigenen Leben oder Konflikte und destruktive Beziehungen. Diese Einflussfaktoren können sowohl einzeln als auch in Kombination auftreten und ihre Auswirkungen auf die Beziehung zwischen erwachsenen Kindern und Eltern können erheblich sein.

Vorteile eines regelmäßigen Kontakts zu erwachsenen Kindern

Einen regelmäßigen Kontakt zu erwachsenen Kindern aufrechtzuerhalten, hat zahlreiche Vorteile für Eltern. Studien und Expertenmeinungen zeigen, dass sich die Beziehung zwischen Eltern und Kindern mit dem Erwachsenwerden der Kinder zu einer freundschaftlichen Partnerschaft entwickeln sollte, bei der beide Seiten gleichermaßen beteiligt sind.

Wenn Kinder zu Erwachsenen werden, erwarten sie diesen Übergang, und Eltern können ebenfalls davon profitieren. Sie müssen nicht mehr stark und überlegen sein oder ein Vorbild darstellen. Stattdessen können sie sich entspannen und ihren erwachsenen Kindern auch ihre Schwächen zeigen.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Verantwortlichkeiten gleichmäßig aufgeteilt werden sollten. Erwachsene Kinder sollten keine einseitigen Forderungen stellen, sondern zum Beispiel Hausarbeiten und Mahlzeitzubereitung gemeinsam übernehmen. Eltern sollten nicht mehr das Gefühl haben, für das Wohlergehen ihrer erwachsenen Kinder verantwortlich zu sein. Stattdessen sollten diese nun selbst diese Verantwortung übernehmen.

Der Vertrauensaspekt ist ebenfalls von großer Bedeutung. Eltern sollten ihren erwachsenen Kindern vertrauen und ihnen erlauben, Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu übernehmen. Menschen wachsen durch Herausforderungen, und der Kontakt zu erwachsenen Kindern ermöglicht ihnen, in dieser Hinsicht zu wachsen.

Es ist wichtig, dass Eltern die Grenzen respektieren, wenn ihre erwachsenen Kinder ihre eigenen Wohnungen haben. Ohne Erlaubnis sollte keine Einmischung erfolgen. Dies schafft eine gesunde und respektvolle Beziehung zwischen Eltern und erwachsenen Kindern.

Es mag schwierig sein, Kritik von erwachsenen Kindern über das elterliche Verhalten anzunehmen, aber oft steckt darin eine Wahrheit, die ohne Groll berücksichtigt werden sollte. Es ist eine Chance, aus der Vergangenheit zu lernen und eine bessere Beziehung zu den eigenen erwachsenen Kindern aufzubauen.

Herausforderungen beim Aufrechterhalten von Kontakten zu erwachsenen Kindern

Das Aufrechterhalten von Kontakten zu erwachsenen Kindern kann verschiedene Herausforderungen mit sich bringen. Sowohl für die Eltern als auch für die erwachsenen Kinder gibt es potenzielle Schwierigkeiten, die den Kontakt beeinflussen können. Es ist wichtig zu erkennen, dass Freundschaften sowohl für Erwachsene als auch für Kinder eine bedeutende Rolle spielen.

Während die Bedeutung individueller Freundschaften in der Kindheit oft vernachlässigt wird, sollten Eltern verstehen, dass Kinder ihre Bezugspersonen benötigen, um Freundschaften aufrechtzuerhalten. Kinder sind auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen, um Zeit mit ihren Freunden zu verbringen. Es ist daher wichtig, dass Eltern darauf achten, mit wem ihre Kinder Zeit verbringen möchten und den Erhalt von Freundschaften unterstützen.

Im Laufe der Kindheit entwickeln Kinder feste Beziehungen zu anderen Kindern. Freund*innenschaften ermöglichen soziales Miteinander, Diskursfähigkeit und gegenseitige Unterstützung. Sozialer Ausschluss kann bei Kindern Schmerzen verursachen, und das Ende einer Freundschaft kann eine emotionale Herausforderung sein. Eltern sollten sich der potenziellen Schwierigkeiten bewusst sein, die ihre erwachsenen Kinder beim Aufrechterhalten von Kontakten haben könnten, und darauf achten, angemessen zu reagieren und Unterstützung anzubieten.

Experten empfehlen, dass Eltern ihren erwachsenen Kindern Raum geben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihre eigenen Freundschaften zu pflegen. Es ist wichtig, eine offene Kommunikation zu fördern und den erwachsenen Kindern dabei zu helfen, ihre sozialen Beziehungen selbstständig zu verwalten. Durch eine angemessene Balance zwischen Unterstützung und Autonomie können sowohl Eltern als auch erwachsene Kinder die Herausforderungen beim Aufrechterhalten von Kontakten bewältigen.

Rolle der Eltern-Kind-Beziehung im Erwachsenenalter

Die Rolle der Eltern-Kind-Beziehung im Erwachsenenalter wurde von Psychologen der Universität Jena untersucht. In der Studie wurden knapp 200 erwachsene Kinder und ihre Eltern befragt, um die Bedeutung und Veränderungen dieser Beziehung genauer zu beleuchten.

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die gefühlsmäßige Bindung der erwachsenen Kinder an ihre Eltern und der Wunsch nach Abgrenzung stärker sind als bisher angenommen. Im Erwachsenenalter ändert sich jedoch die Dynamik der Beziehung und die Distanz zwischen Eltern und Kindern wird meistens größer. Eine funktionierende Eltern-Kind-Beziehung erfordert, dass junge Erwachsene eine eigene Meinung entwickeln, auf eigenen Füßen stehen und sich von ihren Eltern abgrenzen können, während die Eltern dies akzeptieren sollten, um Konflikte zu vermeiden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der Studie untersucht wurde, ist das Einbringen der Eltern in die Partnerwahl oder Erziehung der Enkelkinder. Dies führt oft zu Streit, insbesondere wenn Mütter dazu neigen, sich intensiver einzumischen. Es gibt auch Tabuthemen wie Sexualität, über die man eher mit Gleichaltrigen als mit den Eltern spricht. Eine enge Beziehung zu den Eltern besteht häufiger bei jungen Erwachsenen im Vergleich zu älteren. Die emotionale Bindung zu den Eltern nimmt ab, sobald die Kinder eine eigene berufliche und familiäre Existenz aufgebaut haben. Es wird jedoch angemerkt, dass die finanzielle Abhängigkeit von den Eltern oft länger anhalten kann, insbesondere bei Studierenden.

Die Studie deutet auch darauf hin, dass ein brüchiges Vertrauensverhältnis in der Jugend zu einer distanzierteren Beziehung im Erwachsenenalter führen kann. Es gibt möglicherweise auch Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, doch diese Vermutungen bedürfen weiterer Untersuchungen, um genaue Schlussfolgerungen ziehen zu können.

Unterschiedliche gesellschaftliche Erwartungen und kulturelle Perspektiven auf Kontakte zu erwachsenen Kindern. Vergleich verschiedener Länder.

In verschiedenen Kulturen gibt es unterschiedliche gesellschaftliche Erwartungen und kulturelle Perspektiven auf den Umgang mit erwachsenen Kindern. Diese Erwartungen sind stark beeinflusst von soziokulturellen Kontexten, wie beispielsweise Bildungsniveau, Alter bei Geburt des ersten Kindes und Anzahl der Kinder. In westlichen Gesellschaften der gebildeten städtischen Mittelschicht, hat sich eine spezifische kulturelle Perspektive etabliert, die als adaptiv angesehen wird.

Ein wichtiger Unterschied liegt in den Betrachtungsweisen von Autonomie und Verbundenheit. Autonomie betont die individuelle Unabhängigkeit in psychologischen Prozessen wie Emotionen, Willensbildung, Motivation und Kognition. Verbundenheit hingegen ist stark orientiert an normativen Rollenmodellen und Erwartungen, mit dem Fokus auf Beziehungsentwicklung und dem Verfolgen gemeinsamer Ziele.

  • Es besteht auch eine Verbindung zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen und den makrostrukturellen Kontextfaktoren, wie zum Beispiel Ökologie und Wirtschaft, die die soziale Struktur beeinflussen und somit die Familienstruktur und das alltägliche Leben von Familien und Kindern prägen.
  • Es ist wichtig zu erkennen, dass kulturelle Perspektiven von Land zu Land variieren können. Je nach kulturellem Hintergrund gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, wie der Umgang mit erwachsenen Kindern aussehen sollte.

Die Vielfalt dieser gesellschaftlichen Erwartungen und kulturellen Perspektiven auf Kontakte zu erwachsenen Kindern wird in diesem Artikel anhand eines Vergleichs verschiedener Länder genauer untersucht.

Wie viel Kontakt zu erwachsenen Kindern ist in Deutschland üblich?

Der Kontakt zu erwachsenen Kindern in Deutschland variiert und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Viele Eltern möchten weiterhin engen Kontakt zu ihren erwachsenen Kindern haben, während andere Eltern eine größere Distanz zulassen. Die Menge des Kontakts hängt von der Persönlichkeit der Eltern und der erwachsenen Kinder, ihren individuellen Bedürfnissen und der Nähe ihrer Wohnarrangements ab.

Die Bedürfnisse der erwachsenen Kinder unterscheiden sich ebenfalls. Einige suchen Nähe und Ratschläge von ihren Eltern, während andere ihre Unabhängigkeit betonen und ihren eigenen Weg gehen wollen. Der Kontakt kann auch von der Nähe der Wohnarrangements beeinflusst werden. Wenn Eltern und Kinder in derselben Stadt oder sogar im selben Haus leben, ist es einfacher, regelmäßigen Kontakt zu pflegen. Wenn jedoch größere Entfernungen aufgrund von Umzügen oder Studien vorliegen, kann der Kontakt herausfordernder sein und sich auf Telefonate oder Videoanrufe beschränken.

In Deutschland gibt es keine allgemeingültige Norm für die Menge des Kontakts zu erwachsenen Kindern. Jede Familie und jede individuelle Beziehung ist einzigartig. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten einander respektieren und die Bedürfnisse des anderen berücksichtigen. Offene Kommunikation und die Bereitschaft, Veränderungen anzunehmen, können helfen, ein gesundes Gleichgewicht im Kontakt zu finden.

Tipps für den Umgang mit erwachsenen Kindern und den Aufbau einer gesunden Beziehung:

Der Umgang mit erwachsenen Kindern kann eine Herausforderung sein, aber mit einigen praktischen Ratschlägen und Tipps können Eltern eine gesunde Beziehung aufbauen und aufrechterhalten. Es ist wichtig, sich der emotionalen Macht bewusst zu sein, die Eltern immer noch über ihre erwachsenen Kinder haben. Überreaktionen der Kinder sollten akzeptiert und verstanden werden, um eine gleichberechtigte Partnerschaft zu fördern.

Eltern sollten auch gut mit Schuld umgehen können. Fehler passieren, und Eltern sollten bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Es ist jedoch wichtig, dass Eltern keine übertriebenen Schuldgefühle haben oder von ihren Kindern Absolution suchen. Stattdessen sollten sie offen sein, wenn die Vergangenheit ihre Kinder beschäftigt und Fehler eingestehen, um Vergebung zu bitten.

Korrekturbereitschaft ist ein weiterer wichtiger Aspekt im Umgang mit erwachsenen Kindern. Eltern sollten bereit sein, ihre Fehler anzuerkennen und sich zu korrigieren, wenn ihre Kinder sie darauf hinweisen. Eine offene und aufrichtige Kommunikation ist der Schlüssel, um Spannungen zu lösen und eine gute Beziehung aufrechtzuerhalten.

  • Respekt für die Privatsphäre ist ein weiterer wichtiger Aspekt im Umgang mit erwachsenen Kindern. Eltern sollten sensibel sein und die Privatsphäre ihrer Kinder respektieren. Sensible Themen sollten nicht ungefragt mit anderen geteilt werden. Eltern sollten das Vertrauen ihrer Kinder nicht enttäuschen und ihnen das Gefühl geben, dass ihre Privatsphäre respektiert wird.

Und schließlich sollten Eltern ihr eigenes Glück und ihre Zufriedenheit nicht von ihren Kindern abhängig machen. Glückliche Eltern können ihren Kindern ein positives Vorbild sein und eine gesunde Beziehung aufbauen. Es ist wichtig, dass Eltern ihr eigenes Leben führen und ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse verfolgen.

Diese Tipps sollen helfen, eine gesunde Beziehung zu erwachsenen Kindern aufzubauen und den Umgang miteinander zu verbessern.

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